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Corona und die Ergotherapie

Man wurde im Internet ja mit so manchen sonderbaren Ideen und Meinungen zum Sinn und Zweck der Pandemie konfrontiert. Was sollte man glauben und was nicht?

Dann bin ich auf den Podcast von Professor Christian Drosten gestoßen. Der hat mich in dieser Zeit mit vielen nützlichen und sachlichen Fakten versorgt. Es wirkte einfach unglaublich beruhigend und professionell wie Professor Drosten mit dem Thema Corona/ SARS Cov2 umgegangen ist. Vielen Dank dafür und auch vielen Dank an den NDR für dieses tolle Format.

Ein großes Problem war die Beschaffung von Desinfektionsmittel, Mund- und Nasenschutz, geschweige denn FFP2-Masken in der ersten Zeit. Da unsere Klientel ja häufig zu den Risiko-Patienten zählt, haben wir zu Beginn des Lock-Downs sehr viele Absagen gehabt. Wir selbst haben auch Therapien abgebrochen, wenn wir den Eindruck hatten, das Risiko ist zu groß für manche unserer Patienten. Es war schon manchmal bitter zu wissen da sitzen Menschen allein in ihrer Wohnung ohne soziale Kontakte. Ganz schlimm fand ich die Vorstellung, dass Bewohner in Pflegeeinrich-tungen quasi eingesperrt waren.

Zu Beginn des Lock-Downs waren wir in Bezug auf Flächen- und Händedesinfektionsmittel gut aufgestellt. Aber durch das ständige desinfizieren und die Unklarheit wie lange dieser Zustand noch anhalten würde, wollte ich schnell für Nachschub sorgen. In Apotheken war nichts mehr erhältlich. Im Internet zahlte man horrende Preise für wenige Milliliter. Und im Nachhinein bin ich gefühlt durch ganz Ostwestfalen/Lippe getingelt, um überall dort, wo es dann mal wieder Nachschub gab Desinfektionsmittel zu besorgen. Alles was ich in meiner Praxis benötigte war immer sofort vergriffen. Da musste man schon schnell sein!

Ich fing dann an, Mund- und Nasenschutze zu nähen. Hier in der Praxis lag noch ein Baumwollvorhangstoff, der eigentlich entsorgt werden sollte. Den habe ich dem Stresstest einer 90°C Wäsche unterworfen. Er überlebte und wurde zu vielen rechteckigen Stofflappen zerschnitten, die meine Mutter und ich zu Mund-Nase-Schutz-Masken verarbeiteten. Auch Patienten halfen mit. Vielen Dank für die Hilfe an dieser Stelle. Hier gab es dann die Schwierigkeit an ausreichend Gummiband für die Ohrenschlaufen zu gelangen. Auch Gummiband war ausverkauft: Alle nähten Masken! Und nicht nur in Deutschland, sondern überall auf der Welt. Und immer wieder neue Informationen über die Pandemie über den Podcast mit Professor Drosten.

Die Fortbildungen meiner Mitarbeiterinnen wurden abgesagt. Ich habe an der Fortbildung zur Trauma Pädagogin/Trauma Fachberatung auf Zoom teilgenommen. Zoom ist ein Videochat für Meetings, Konferenzen oder eben auch Fortbildungen. Das bedeutete, ich saß freitags, samstags und sonntags für 8 Stunden vor dem Computer und habe mich mit dem Thema Trauma und Traumabehandlung beschäftigt. Sehr anstrengend aber trotzdem informativ. Ich habe viel gelernt!

In jeder Therapieeinheit war Corona Thema! Heute hat sich das alles ein wenig beruhigt. Die Menschen nehmen immer noch regen Anteil daran, was in Deutschland diesbezüglich passiert, aber es gibt jetzt auch wieder andere Themen denen man sich widmen kann. Nach und nach kamen dann unsere "alten" Patienten alle wieder. Wir sind nun auch gut mit allem ausgestattet was wir für die Therapie benötigen: Masken in jeder Form, Desinfektionsmittel für Hände und Flächen und eine wirklich gute Handcreme! Auch Gummiband und Toilettenpapier, Nudeln und Flüssigseife sind keine Mangelware mehr. Meine Mitarbeiter habe ich auch alle behalten können. Und trotzdem bleibt ein Gefühl von Anspannung und Sorge. Wie wird es im Winter weitergehen? Werden die Menschen sich an die Regeln vom RKI halten? Wird dies irgendwann ein Ende haben? Ich hoffe doch sehr!


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